In zahlreichen Gemeinden in ländlichen Regionen Europas ist die Daseinsvorsorge bedroht oder bereits weggebrochen – mit gravierenden negativen Auswirkungen auf die
Lebensqualität der dort lebenden Menschen. Es bedarf deshalb neuer Lösungsansätze zur nachhaltigen Sicherung der Daseinsvorsorge, die von BürgerInnen (mit-)initiiert und gemeinsam mit allen Akteuren vor Ort umgesetzt werden können. Im Rahmen von demokratisch strukturierten Beteiligungsprozessen in 7 Pilotgemeinden werden BürgerInnen dazu befähigt und dabei begleitet, multifunktionale Zentren der nachhaltigen Daseinsvorsorge - NahDa-Zentren - zu initiieren und ggf. zu betreiben. Ein NahDa-Zentrum bietet neben Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs weitere Dienstleistungen, die im Ort bisher fehlen und gebraucht werden – wie z.B. medizinische und soziale Versorgung, Gastronomie, Post, Bank, Mobilität, Begegnungsräume, barrierefreien Wohnraum, kulturelle Angebote. - Das Projekt widmet sich dieser Herausforderung.
Hierzu werden im Bereich der Erwachsenenbildung Tätige zu NahDa-Prozessbegleitern qualifiziert, um vor Ort NahDa-Teams zu begleiten. Die Zielgruppen sind also sowohl die Prozessbegleiter, als auch Gemeindeverantwortliche und engagierte BürgerInnen vor Ort.
Zur Qualifizierung der verschiedenen Zielgruppen werden unterschiedliche Curricula entwickelt und während des Projektes angewendet und getestet. Außerdem werden Tools entwickelt, um die Bedürfnisse der Menschen in den Modellgemeinden zu erfassen und eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für ein NahDa-Zentrum zu erleichtern und so auch für Menschen ohne betriebswirtschaftliche Vorkenntnisse handhabbar zu machen.
Die Ergebnisse werden in 7 Modellgemeinden entwickelt, angewendet und getestet. Anschließend lassen sich die Curricula und Tools in vielen weiteren ländlichen Gemeinden oder strukturärmeren Regionen der Partnerländer und in anderen europäischen Ländern anwenden.
In den Pilotgemeinden entstehen NahDa-Zentren als sichtbares Zeichen einer nachhaltigen Konsum- und Lebensweise. Die BürgerInnen erfahren so die Gestaltungsmöglichkeiten in
einer demokratischen Kultur mit einem höchsten Maß an Selbstwirksamkeit. Darüber hinaus entstehen lokale Arbeitsplätze, regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt und die
Lebensqualität für alle wird langfristig erhöht. Die Teilnehmenden an den Schulungen werden in vielen Bereichen weitergebildet: Sozialkompetenzen, digitale Kompetenzen, analytische Kompetenzen, Methoden- und Persönliche Kompetenzen.
Ein Projekt von:
Deutschland: SPES e.V. | DORV UG | K-Punkt ländliche Entwicklung
Niederlande: LVKK - Landelijke Vereniging voor Kleine Kernen
Belgien: Komimo vzw
Österreich: SPES GmbH
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79108 Freiburg
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